Informationen zum dualen Studium
Das duale Studium vereint das wissenschaftliche Studium an einer Hochschule mit der Praxis im gewählten Berufsfeld, direkt vor Ort. Man spricht auch von zwei, ggf. auch drei Lernorten, dem Lernort Hochschule (und ggf. Berufsschule) sowie dem Lernort Praxispartner.
Praxispartner können, abhängig vom Berufsfeld, größere oder kleinere Unternehmen, soziale Träger oder Institutionen sein. Sie engagieren sich als Arbeitgeber im dualen Studium, um akademisch und praxisnah ausgebildete Absolvent*innen als Fachkräfte zu gewinnen.
Praxis und Theorie sind im dualen Studium dreifach verzahnt: inhaltlich, organisatorisch und vertraglich. Das heißt der Arbeitgeber und die Hochschule sind als Kooperationspartner gemeinsam für das Studium zuständig.
Im dualen Studium wechseln sich die Phasen des Lernens an der Hochschule und beim Arbeitgeber regelmäßig ab. Theorie und Praxis sind dabei über Praxistransfermodule und Studienprojekte eng verbunden.
Durch die Kombination aus Theorie und Praxis erhalten dual Studierende neben der akademischen Ausbildung umfangreiche, fachspezifische Praxiserfahrung. Sie sind somit optimal für den Berufseinstieg qualifiziert.
Das duale Studium ist vor allem für Studieninteressierte passend, die eine hohe Praxisorientierung im Studium wünschen und sich durch Leistungsbereitschaft, Selbständigkeit und Eigenverantwortung auszeichnen.
Für die Aufnahme eines dualen Studiums benötigt man in der Regel die allgemeine Hochschulreife oder Fachhochschulreife sowie einen Studien-/Ausbildungsvertrag mit einem Praxispartner des dualen Studiengangs.
Um einen Studien-/Ausbildungsvertrag zu erhalten, müssen sich Studieninteressierte rechtzeitig (z. T. 1 Jahr vor Studienbeginn) bei Arbeitgebern bewerben. Duale Studienplätze sind sehr nachgefragt, bieten sie nicht nur eine gute Vorbereitung auf das Arbeitsleben, sondern in der Regel auch bereits eine Vergütung während des Studiums.
Die drei Studienmodelle
Duale Studiengänge gibt es in drei verschiedenen Studienmodellen, die sich u.a. in folgenden Punkten voneinander unterscheiden:
- Integration der Praxis im Studium
- Ablauf und Dauer des Studiums
- Vertragsstruktur
- Abschlüsse
Studienmodell | im Studium integriert | Abschluss |
ausbildungsintegrierend | Berufsausbildung + Praxisphasen | Bachelor + Berufsabschluss |
praxisintegrierend | Praxisphasen | Bachelor |
berufsintegrierend | bereits bestehende Berufstätigkeit | Master |
Statistik zum dualen Studium, 2022
Quelle: Bundesinstitut für Berufsbildung, AusbildungPlus 2022
Literatur und Links zum dualen Studium
Der Wissenschaftsrat schafft mit dem Positionspapier „Empfehlungen zum dualen Studium” von 2013 eine Grundlage zur Definition, Systematisierung und Ausgestaltung dualer Studiengänge.
Über die Musterrechtsverordnung (MRVO) von 2017 bzw. über die Studienakkreditierungsverordnungen der Länder ist die besondere Charakteristika des Profilmerkmals „dual“ in der Begründung zu § 12 Abs. 6 (MRVO) erstmals verbindlich definiert. Dementsprechend darf ein Studiengang als dual „bezeichnet und beworben werden, wenn die Lernorte (mindestens Hochschule/Berufsakademie und Betrieb) systematisch sowohl inhaltlich als auch organisatorisch und vertraglich miteinander verzahnt sind“.
Das Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) erstellte 2022 im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) die wissenschaftliche Studie „Duales Studium: Umsetzungsmodelle und Entwicklungsbedarfe” zur aktuellen Standortbestimmung des dualen Studiums in Deutschland.
Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) veröffentlicht auf seiner Website AusbildungPlus Zahlen zum dualen Studium in Deutschland. Über das Portal von AusbildungPlus kann man deutschlandweit nachdualen Studiengängen suchen.
Der Verband Duales Hochschulstudium Deutschland e.V. (DHSD) als Vereinigung staatlicher Hochschulen bzw. deren Serviceeinheiten, die duale Studienmodelle anbieten, setzt sich für das duale Studium ein und versteht sich als Ansprechpartner für alle am dualen Studium Interessierten.